19.06.2021 Update: "from Waterkant to Silicon Valley"
Schleswig-Holstein beschleunigt Gründererfolg: in Kooperation mit Akteuren aus der Wirtschaft veranstaltet die Landesregierung das StartUp Camp. Das mobOx-Team pitcht erfolgreich und macht den dritten Platz. Herzlichen Glückwunsch!
Wir haben aus den tollen Coachings und großartigen Pitches viel positiven Input mitgenommen und freuen uns jetzt auf drei Monate im Plug and Play-Accelerator in Silicon Valley.
Weltneuheit für die Medizintechnik
mobOx ist eine bahnbrechende Innovation aus Lübeck. Das mobile Blutanalysegerät ist eine Weltneuheit, denn es vereint Eigenschaften, die es in dieser Kombination bisher nicht gibt.
Mobil, robust, digital
mobOx zeichnet sich durch eine innovative Kombination aus Spektrometer, Algorithmen und Robustheit aus. Das Gerät ist deutlich unempfindlicher gegenüber Schwankungen der Umgebungstemperatur und mechanischer Erschütterung. Darüber hinaus ist es deutlich kleiner und leichter als vergleichbare klinische Geräte. Die Geräte, die bisher in Kliniken im Einsatz sind, benötigen Umgebungstemperaturen von 15 bis 30 Grad und wiegen bis zu 18 kg. Hinzu kommt, dass mobOx Blutanalysedaten digital und direkt aus dem Rettungswagen an das Krankenhaus übermitteln kann.
mobOx kann schneller Leben retten
Ziel der Erfinder ist es, den Einsatz des Gerätes bundesweit voranzutreiben. Ein aufwändiges Verfahren, da die Ausstattung der Rettungswagen in Deutschland Ländersache ist. Erschwerend kommt hinzu, dass in jedem Bundesland jeder Rettungsdienst die Ausstattung seiner Einsatzwagen einzeln mit den jeweiligen Krankenkassen aushandeln muss.
mobOx für alle Patient*innen
Im Mai 2021 macht das mobOx-Team beim Gateway49 Accelerator Förderprogramm den ersten Platz und führt derzeit Gespräche mit potenziellen Finanzierungs- und Vertriebspartnern sowie innovativ orientierten Rettungsdiensten. Mittelfristig soll mobOx auch in Krankenhäusern und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eingesetzt werden. Der Prototyp soll im dritten Quartal 2021 fertig gestellt sein.
Bahnbrechende Erfindung für den Rettungsdienst
Ein Interview mit den Erfindern, Entwicklern und Gründern M.Sc. Benjamin Kern (Medizintechnik) und Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller (Elektrotechnik. Entwicklung) von mobOx

Das mobOx-Team (v.ln.r.):
Till Böhme (B.Sc. – Wirtschaftsingenieur. Business Development),
Benjamin Kern (M.Sc. – Medizintechnik. Algorithmen und Optik),
Stefan Müller (Prof. Dr.-Ing. Elektrotechnik. Entwicklung),
Reza Behroozian (M.Sc. – Medizintechnik. Elektronik, Messtechnik und Sensorik)
Das war der Punkt, an dem wir gesagt haben, dass die Kombination von Sensoreigenschaften, Algorithmen, stromsparender LED, Minispektrometer und der Tatsache, dass das Blut nicht vorbehandelt werden muss, so eigentlich noch keiner gemacht haben kann.
Derzeit vergehen bei respiratorischen Notfällen ca. 38 Minuten zwischen dem Eintreffen der Rettungskräfte am Einsatzort und deren Ankunft im Krankenhaus. Mit mobOx kennen behandelnde Ärztinnen und Ärzte die wichtigsten Blutwerte bevor Patient:innen im Krankenhaus angekommen sind. Dieser Zeitgewinn kann Leben retten.
Alle Fragen auf einen Blick – table of content
- Woher kommt der Name mobOx?
- Wie funktioniert mobOx?
- Woher stammt die Idee zu mobOx und wer von Euch hatte sie?
- Wie wichtig war für Euch die Innovationsberatung?
- Vier Männer auf Platz 1. Wo sind die Frauen?
- Welche konkreten Maßnahmen könnten einen nennenswerten geschlechterneutralen Kulturwandel bewirken?
- Wie ist es zu Corona-Zeiten ein innovatives Produkt zu entwickeln?
- Wie schützt Ihr mobOx vor Produktpiraterie?
- Ist Deutschland als Produktionsstandort nicht zu teuer?
- Wenn mobOx erfolgreich wird, verkauft Ihr dann an den Meistbietenden?
- Was ist der nächste Schritt für mobOx?
- Was sind Eure Top 3 Learnings in Bezug auf Innovation?
1. Woher kommt der Name mobOx?
M. Sc. Benjamin Kern
mobOx leitet sich ab von mobiler Oxymetrie. Wir haben das „O“ großgeschrieben, um die korrekte Aussprache mob…Ox zu erleichtern, aber auch wir sagen ab und zu mo…Box. Die Assoziation von Gerät zu Box ist ja auch ganz gut. Wir hatten auch Ideen wie „NotOx“, aber das war uns im Englischen zu negativ assoziiert.
2. Wie funktioniert mobOx?
M. Sc. Benjamin Kern
Ähnlich wie bei einem Blutzuckermessgerät. Der Rettungswagen trifft am Einsatzort ein und findet eine*n nicht ansprechbare*n Patienten *in vor. mobOx wird eingeschaltet, der Teststreifen eingesteckt und über den Führungsdraht eines venösen Zugangs oder mittels Fingerpiks Blut entnommen.
Der Teststreifen bleibt so lange im Gerät, bis mobOx die wichtigsten Blutanalysewerte, wie z.B. den ph-Wert, die Sauerstoffsättigung und die Anteile verschiedener Hämoglobin-Formen ausgelesen hat. Die Ergebnisse werden dann digital und direkt aus dem Rettungswagen an das medizinische Personal im nächstgelegenen Krankenhaus übermittelt.
Zwischen dem Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort und deren Ankunft im Krankenhaus vergehen bei respiratorischen Notfällen in Deutschland durchschnittlich 38 Minuten. Mit mobOx kennen behandelnde Ärzt*innen die wichtigsten Blutwerte bevor Patient*innen im Krankenhaus angekommen sind. Das verkürzt den Weg zur richtigen Therapie und trägt zur Lebensrettung bei.
3. Woher stammt die Idee zu mobOx und wer von Euch hatte sie?
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Eigentlich ist mobOx ein „Abfallprodukt“. Vor sechs Jahren kam ich auf einer Konferenz mit einem der Mitarbeiter der Kieler Firma Eschweiler ins Gespräch. Die Firma stellt klassische Laborgeräte her und fragte uns, ob wir ein Oxymetrie-Modul entwickeln könnten, das sie in ihre Geräte integrieren können. Vor allem sollten die Blutproben ohne jede Vorbehandlung auskommen. Bisher wird das Blut in der Regel chemisch oder mit Ultraschall vorbehandelt.
Wir starteten also mit dem Ziel, ein klassisches Laborgerät um einen oder mehrere Parameter zu erweitern, das beim stationären Einsatz zuverlässig funktionieren sollte. Dann stieg Benjamin in das Projekt ein und schrieb darüber seine Doktorarbeit.
M. Sc. Benjamin Kern
Meine Aufgabe war es, das Sensorkonzept zu entwickeln. Also habe ich mich mit den Themen Maschinelles Lernen bzw. Künstliche Intelligenz (KI) auseinandergesetzt. Nach der Arbeit an verschiedenen Algorithmen, haben wir irgendwann festgestellt, dass das Sensorkonzept, das wir für unseren Kooperationspartner erarbeitet haben, außerordentlich robust ist.
Robust im Sinne von unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen oder mechanischer Erschütterung. Also haben wir uns gefragt, ob man das nicht auch für andere Bereiche nutzen könnte.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Dann kam noch eine weitere Sache dazu: Die Lichtquelle, die wir benötigen, um die Messung überhaupt machen zu können. Eine herkömmliche Lichtquelle hätte für ein stationäres Gerät völlig ausgereicht. Durch Zufall sind wir auf eine spezielle weiße LED gestoßen, die für spektroskopische besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzt. Diese ermöglichen eine noch kleinere und günstigere Umsetzung.
Das war der Punkt, an dem wir gesagt haben, dass die Kombination von Sensoreigenschaften, Algorithmen, stromsparender LED, Minispektrometer und der Tatsache, dass das Blut nicht vorbehandelt werden muss, so eigentlich noch keiner gemacht haben kann.
Nur diese Kombination macht die Entwicklung eines mobilen Handgerätes erst möglich. Die Idee ist eine Teamleistung. Wir ziehen alle an einem Strang und tauschen uns ständig miteinander aus.
M. Sc. Benjamin Kern
An der TH Lübeck haben wir einen starken Anwendungsfokus. Für mich war es sehr wichtig, dass meine Doktorarbeit etwas beschreibt, das einem praktischen Nutzen zugeführt wird und nicht in irgendeiner Schublade verschwindet.
4. Wie wichtig war für Euch die Innovationsberatung?
M. Sc. Benjamin Kern
Würde ich als essenziell betrachten. Nachdem wir die Idee hatten, haben wir uns für das Acceleratorprogramm [Förderprogramm] von Gateway49 als eines von ca. 60 Teams aus ganz Europa beworben. Zu diesem Anlass haben wir uns übrigens auch den Namen mobOx ausgedacht.
Als Ingenieure, die von der Hochschule kommen haben wir einen sehr guten technischen Background. Was uns fehlt, ist das Konstrukt darum herum, das man benötigt, um erfolgreich ein Start-Up hochziehen zu können. Dazu gehören betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte und am allerwichtigsten die Marktvalidierung.
Man möchte ja kein Produkt komplett am Anwender vorbei entwickeln. Die Vernetzung allein hat uns wahnsinnig weitergeholfen. Kontakte im Rettungsdienst sind sehr schwer greifbar. Einen Partner an der Seite zu haben, der Kontakte zu Ansprechpartner*innen vermittelt, hat uns massiv nach vorne gebracht.
Als erstes haben wir uns also in die Marktrecherche gestürzt. Wir wollten herausfinden, ob es überhaupt einen Markt für unsere Idee gibt. Wir konnten mit vielen Intensivmediziner*innen und Notärzt*innen sprechen, die die Idee eines mobilen Blutanalysegerätes direkt am Einsatzort sehr begrüßt haben.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Gerade in der Medizintechnik muss man die richtigen Leute erreichen. Von einem einzigen Mentor bei Gateway49 haben wir an die 14 Kontakte bekommen. Allein die Vorankündigung „bei Euch wird sich ein Start-Up melden“ war für uns ein wertvoller Türöffner. Die Leute haben wenig Zeit und müssen ja mittendrin auch mal zum Einsatz. Durch den Vertrauensvorschuss waren sie viel eher dazu bereit, sich die Zeit zu nehmen, um mit uns zu sprechen.
M. Sc. Benjamin Kern
Beim Thema Rettungsdienst sind wir auf Expertise von außen angewiesen, wie z.B. bei der Frage wie viele Fahrzeuge bei Rettungsdiensten im Einsatz sind. Besonders wertvoll beim Gateway49-Programm, das über einen Zeitraum von neuen Monaten gelaufen ist, war das regelmäßige Coaching.
Wir konnten mit den Mentor*innen wöchentlich den jeweiligen Entwicklungsstand und Fortschritt besprechen und auswerten und daraus konkrete Maßnahmen ableiten, wie z.B. Kontakte zu weiteren Mentor*innen aufzunehmen. Es war wie ein Schweizer Taschenmesser aus den Tools, die wir zum richtigen Zeitpunkt nutzen konnten.
Wir haben jetzt Platz 1 gemacht und haben viele gute andere Teams kennengelernt. Eigentlich sollte jede/r die Möglichkeit haben auf diese Weise gecoacht zu werden.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Wobei sich die Auswahl u.a. auch darauf begründet hat, ob sich das Produkt erfolgreich auf dem Markt behaupten kann. Das war für mich das Wertvollste, dass man das Produkt an sich kritisch und aus anderen Perspektiven überdacht hat. Ohne die Beratung wären wir wahrscheinlich blind in der technischen Schiene weitergelaufen, hätten gebaut und dann geguckt, was passiert.
M. Sc. Benjamin Kern
In der Regel identifizieren Entwickler*innen ein Problem und liefern dafür eine Lösung. Bei uns war es andersherum. Wir hatten eine Lösung und haben uns den Markt angeschaut, ob jemand unsere Lösung gebrauchen kann. Da muss man aufpassen. Ohne die Innovationsberatung wären wir nie so weit gekommen.
5. Vier Männer auf Platz 1. Wo sind die Frauen?
M. Sc. Benjamin Kern
Wir würden es ja auch gerne anders haben und haben es ernsthaft versucht. Als wir die BWL-Stelle ausgeschrieben haben, haben wir massiv für eine weibliche Besetzung geworben. Ich halte gemischte Teams für besser. Doch auch in der Medizintechnik sind Frauen unterrepräsentiert. Selbst wenn wir in eine Stellenanzeige reinschreiben „Bewerbung von Frauen sind ausdrücklich erwünscht“ bewerben sich deshalb nicht mehr Frauen.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Immerhin haben wir es geschafft eine Studentin aus dem Studiengang Biomedizintechnik für unser Team zu gewinnen. Dort sind ziemlich viele Frauen vertreten. Ein echter Glücksgriff. Seit April unterstützt sie uns im Bereich Konstruktion.
6. Welche konkreten Maßnahmen könnten einen nennenswerten geschlechterneutralen Kulturwandel bewirken?
M. Sc. Benjamin Kern
Eine exzellente Frage über die ich mir schon etliche Gedanken gemacht habe. Ich war Mitglied eines Berufungsausschusses der Technischen Hochschule Lübeck (THL). Dort gibt es eine Gleichstellungsbeauftragte, die Bewerber*innen fragt „Wie möchten Sie fördern, dass wir mehr Frauen in medizintechnische Berufe bringen?“.
Darauf gibt es leider keine einfache Antwort. Die Ursachen liegen meist schon viel früher. An den Hochschulen kommen in den technischen Studiengängen wenig Frauen an. Wir würden uns das sehr wünschen. Eine ausgewogene Teambesetzung halte ich für jedes Unternehmen für eine Bereicherung.
Wir würden uns sehr über mehr weibliche Akteure freuen. Unternehmen bedenken bei Frauen immer noch den Aspekt der Familienplanung, bei Männern nicht.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Man müsste einfach früher anfangen, wie z.B. in die Schulen zu gehen und zu versuchen die Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Immerhin sind die Führungspositionen unseres Präsidiums an der Hochschule zu fünfzig Prozent mit Frauen besetzt, und wir machen als Hochschule bereits seit Jahren beim Girl‘s Day mit.
Bevor ich als Professor an die TH Lübeck berufen wurde, habe ich als Mitarbeiter der Firma Miltenyi Biotech selbst erlebt, wie sehr ein betriebsinterner Kindergarten das Leben der Familien entspannt und die Arbeit produktiver macht, weil der hohe organisatorische Aufwand entfällt.
An den Schulen brauchen wir Lehrer*innen, die dazu in der Lage sind, bei Schülerinnen und Schülern Spaß an den Naturwissenschaften zu vermitteln. Equal Pay ist auch ein Thema. In meinem Freundeskreis habe ich nur ein einziges Beispiel, wo sie mehr verdient als er.
7. Wie ist es zu Corona-Zeiten ein innovatives Produkt zu entwickeln?
M. Sc. Benjamin Kern
Eine Zeitlang durften wir nicht arbeiten und fühlten uns eingeschränkt. Teilweise waren einige Komponenten nicht lieferbar. Im Großen und Ganzen sind wir aber nicht wahnsinnig ausgebremst worden. Trotzdem hätte ich mir gerade in dieser Phase mehr Live-Events gewünscht. Live interagiert man doch anders miteinander als in Videocalls. Wir haben leider nicht ein einziges Mal live gepitcht [Anm.: Pitch = kurze Präsentation einer Geschäftsidee. Häufig im Wettbewerb mit anderen.]
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Es ist zweischneidig. Zum einen haben die Corona-Rahmenbedingungen Teile unsere Arbeit sehr beschleunigt, zum anderen sind Live-Termine weggebrochen. Trotzdem hatten wir Glück, weil wir gerade in der Entwicklungsphase waren, und Benjamin mit der Algorithmusentwicklung deutlich schneller vorangekommen ist. Wären wir in dieser Phase auf Probandenstudien angewiesen gewesen, hätten wir größere Probleme bekommen.
8. Wie schützt Ihr mobOx vor Produktpiraterie?
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Wir melden gerade ein Patent an, dass die Messtechnik in Kombination mit den Algorithmen schützt. Mittlerweile verfügen wir über eine komplexe Datenbank, in der die Algorithmen trainiert werden. Als zusätzliche Sicherung werden wir die Teststreifen mit einem QR-Code versehen. Damit wollen wir vermeiden, dass diese kopiert werden.
M. Sc. Benjamin Kern
Zusätzlich sichert der QR-Code unseren Qualitätsstandard und ermöglicht die Rückverfolgbarkeit der erhobenen Blutanalyse. Wir wollen und werden die Gefahr falscher Ergebnisse durch kopierte schlechtere Teststreifen unterbinden.
9. Ist Deutschland als Produktionsstandort nicht zu teuer?
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Wir haben vor einige Komponenten, wie z.B. das Spektrometer einzukaufen. Hierfür haben wir einen deutschen Hersteller am Start. Wo die einzelnen Komponenten produziert werden, liegt selbstverständlich nicht vollständig in unserer Hand. Wichtiger sind die Sicherheits- und Qualitätsstandards. Der Teststreifen wird ja automatisiert hergestellt werden können. Das lässt sich auch in Deutschland zu einem vertretbaren Preis machen.
M. Sc. Benjamin Kern
Wir bevorzugen Hersteller in der Region, wo man auch mal hinfahren und sich das Gerät anschauen kann. Alle Partner, mit denen wir derzeit wir zusammenarbeiten, sind in Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen und Österreich ansässig.
10. Wenn mobOx erfolgreich wird, verkauft Ihr dann an den Meistbietenden?
M. Sc. Benjamin Kern
Wir sind absolut der Ansicht, dass wir mobOx in der Hand und damit auch am Standort Deutschland halten wollen.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Daher suchen wir nach Finanzierungsmöglichkeiten, bei denen wir „Herr im Hause“ bleiben können. Derzeit haben wir einen Gesellschaftervertrag und werden unseren Standpunkt auch in der geplanten GmbH vertraglich regeln. Garantien gibt es nie, aber was das angeht sind wir uns einig.
11. Was ist der nächste Schritt für mobOx?
M. Sc. Benjamin Kern
Wir arbeiten mit Hochdruck an der Fertigstellung des Geräts und an der weiteren Finanzierung. Steht die Finanzierung, können wir uns wieder voll und ganz auf das Gerät konzentrieren. Für das dritte Quartal 2021 streben wir die Fertigstellung des Prototyps an. Anschließend folgen dann Klinische Studien. Der Markteintritt soll Ende 2022, Anfang 2023 erfolgen. Wenn der Schritt der weiteren Finanzierung gelingt, können wir sofort hundert Prozent unserer Zeit und Energie in mobOx investieren. Die Expansionsstrategie steht.
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Als Inverkehrbringer eines Medizinproduktes haben wir uns einen externen Partner in Lübeck gesucht, mit dem wir ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 13485 etablieren werden. Auch für die CE-Kennzeichnung haben wir bereits einen Partner. Auch klinische Partner werden uns mit ihrer Expertise unterstützen. Unsere Partner haben wir bereits alle identifiziert und müssen diesbezüglich nicht mehr suchen.
M. Sc. Benjamin Kern
Wir sind trotzdem offen für Austausch. Hier auf dem Campus der TH Lübeck können wir mit allen kooperieren, die hier tätig sind. So haben wir z.B. einen Experten für die regulatorischen Anforderungen an Medizinprodukte oder die Produkthaftung als direkten Ansprechpartner vor Ort.
12. Was sind Eure Top 3 Learnings in Bezug auf Innovation?
Prof. Dr.-Ing. Stefan Müller
Punkt Nummer eins ist die Marktbeobachtung. Schau Dir genau an, wofür Du Dein Produkt entwickeln willst. Rede mit den Leuten, die es anwenden sollen. Dann bekommst Du genau die richtigen Antworten, wie das Ganze aussehen soll.
Und eine kluge Aufteilung der Aufgaben im Team, die den Stärken der jeweiligen Persönlichkeit entspricht.
M. Sc. Benjamin Kern
Man sollte unbedingt über die Erwartungshaltung sprechen und sich über effiziente Strukturen Gedanken machen. Austausch mit anderen Gründer*innen und Start-Ups ist unglaublich wichtig und das Netzwerken mit Mentor*innen und Coaches. Das Feedback hat uns motiviert weiterzumachen, und war auch unser Kompass und unser Navigationssystem.
Viel Erfolg für die Zukunft und vielen Dank für Eure Zeit.
Das Gespräch führte Gesine Cody (innoXperts® Strategie, Kommunikation & Senior Copy Writer)
Download: Interview zum Herunterladen und Weiterleiten
*Please think before you print. Lieber online lesen als Papier verschwenden.
Hier klicken zum Herunterladen (Format: PDF; 10 Seiten)

Weiterführende Informationen:
- mobOx beim SPiNOFF Breakfast des Forschungsverbundes MV e. V.(FMV): zum innoXperts® Blogartikel
- mobOx-Meldung der Pressestelle TH Lübeck vom 02.11.2020 zur Website
- mobOx bei Gateway49 zur Website