Hybrides Co-Creation-Projekt mit der SIV.AG: Ideen gemeinsam mit Kunden im Workshop generieren und auf einer Online-Plattform weiterentwickeln
Im April startete das Innovationsprojekt mit der SIV.AG. Andrea Lehmbeck, Teamleiterin im Bereich Internetportale, hatte Mandanten – dazu zählen Versorgungsunternehmen und Stadtwerke – zu einem Innovationsworkshop eingeladen. Das Zusammentreffen war der Auftakt für die Weiterentwicklung unter anderem des Wechselmonitors und der Nutzerfreundlichkeit der Online-Kundenportale. Die im Workshop generierten Ideen dokumentierten wir auf der innolytics® Co-Creation-Plattform. Die Kunden der SIV.AG können nun die Ideen bewerten, kommentieren und sich an der Konzeptentwicklung beteiligen, auch wenn sie beim Workshop nicht vor Ort waren.
Die Ausgangssituation: Kundenbedürfnisse wahrnehmen
Bei Beratungsgesprächen und Kundenrückmeldungen stellte das Professional-Service-Team immer wieder fest, dass seitens der Kunden, aber auch der Entwickler, ein großer Bedarf an Optimierung und Weiterentwicklung der Kundenportale besteht. In diesem Ideenentwicklungsworkshop nutzten sie die Gelegenheit, ihre Wünsche und Anforderungen zusammenzutragen und mit gezielten Methoden neue Ideen zu entwickeln.
In der Vergangenheit nutzten Stadtwerken sowie Strom- und Energieanbietern das Tool "Wechselmonitor". Es war ein beliebtes aber leider veraltetes Tool und kam daher nicht mehr zum Einsatz. Um dem Wechselmonitor eine Verjüngungskur zu verordnen, setzte das Professional-Service-Team die Weiterentwicklung der Anwendung auf die Workshop-Agenda. Die teilnehmenden Kunden definierten ihre Anforderungen und generierten dazu Ideen. Nun wird der Wechselmonitor auf Basis dieser Ideen aktualisiert und kann schon bald wieder von den Mandanten der SIV.AG verwendet werden.
Was ist der Wechselmonitor?
Der Wechselmonitor informiert Neukunden eines Versorgungsunternehmens, wie Stromanbieter, Wasserwerke oder Gasversorger, über den aktuellen Bearbeitungsstatus des neuen Vertrags. Mit einem individuellen Link kann er den Auftragsstatus einsehen wie bei einer Art Sendungsverfolgung beim Paketdienstleister.
Auftakt mit einem Ideen-Workshop
Andrea Lehmbeck nahm die Stimmen von Kunden und Kollegen ernst und plante mit ihrem Team und innoXperts® ein Innovationsprojekt gemeinsam mit den Kunden. Im April 2023 startete das Co-Creation-Projekt mit einem Workshop, den wir als Innovationsagentur begleitet und moderiert haben.
Mit der Übernahme der Teamleitung habe ich schnell festgestellt, dass es unseren Kunden an einem gemeinsamen Kanal mangelt. Jemand, der sich Bedürfnisse anhört und aufnimmt, diese bewertet, sammelt und clustert. Aus diesem Grund haben wir Kunden aus ganz Deutschland - eine Mischung aus Energieversorgern, Stadtwerken und Wasserkunden - nach Rostock eingeladen, um eine gemeinsame Plattform zu schaffen. Henryk Mioskowski und sein Team der innoXperts® haben mit unkonventionellen Methoden neue Ideen entstehen lassen, diese visualisiert und dokumentiert. Durch kleine und wechselnde Arbeitsgruppen wurden Gedanken aufgenommen, ausgetauscht, weiterentwickelt und diskutiert.
Online-Ideenbewertung und kollaborative Optimierung
Gemeinsam mit den Kunden entstanden 73 Ideen und 4 Konzepte, die wir im Anschluss an das Live-Kundenevent auf der Co-Creation-Plattform, die innoXperts® für die kollaborative Ideenentwicklung einsetzt, digitalisierten.
Diese Ideen und Konzepte werden aktuell durch die Kunden und das Team online kommentiert, bewertet und weiterentwickelt. Ein großer Vorteil der digitalen Kollaboration ist: Auch Kunden, die nicht am Workshop teilnehmen konnten, haben jetzt die Chance, sich an der Optimierung der Ideen zu beteiligen. Auch ihre Erfahrungen und Perspektiven fließen in die Produktweiterentwicklung mit ein.
So sieht die Co-Creation-Plattform aus
Erste Ideen gehen in die Umsetzung
Und worüber wir als Innovationsagentur immer sehr glücklich sind: Ein Teil der Ideen ist schon in der Umsetzungsphase. Auf der Anwenderkonferenz der SIV.AG im Juni will Andrea Lehmbeck mit ihrem Team erste Ergebnisse zeigen.
Co-Creation hybrid: Auftaktworkshop und Ideation in „echt“ – Bewertung und Optimierung in “digital”
Was heißt eigentlich „Co-Creation“?
Co-Creation bedeutet, etwas gemeinsam mit anderen zu erschaffen. Die kreative Kollaboration, also die schöpferische Zusammenarbeit um etwas Neues zu entwickeln, beschreibt aber nicht nur die reine Ideenentwicklung. Die Co-Creation-Projekte von innoXperts® beginnen mit der Definition der Problemstellung und der Formulierung gezielter Suchfragen.In der darauffolgenden Ideationphase unterstützen wir die Teilnehmenden am Workshop oder direkt auf der digitalen Plattform bei der kollaborativen Ideenentwicklung. Darauf folgt die Bewertung der neuen Ideen nach zuvor festgelegten Kriterien und schließlich die Weiterentwicklung zu Konzepten und deren Optimierung.
Alle Phasen begleitet unsere Innovationsagentur mit den geeigneten Kreativmethoden aus dem EDISON-Prinzip® und dem Handwerkszeug aus der Ideen-Toolbox.
Eine sehr effektive und spielerische Methode, die Henryk Mioskowski bei diesem Projekt einsetzte, ist der Fünf-Brillen-Blick mit den Radical Innovation Cards. Die Workshop-Teilnehmenden versetzen sich in die Perspektive eines auf den Karten vorgegebenen Unternehmens und entwickeln aus diesem Blickwinkel heraus Ideen zu einer gezielten Fragestellung.
Methode Fünf-Brillen-Blick aus der Edison-Toolbox mit den Radical Innovation Cards
Co-Creation ist Austausch und Netzwerken, egal ob live oder virtuell
Ablauf der Live-Veranstaltung
Das Co-Creation-Projekt mit der SIV.AG und ihren Kunden ist ein hybrides Projekt: Am Vorabend des Workshops vor Ort in Rostock mit den eingeladenen Mandanten stand das Kennenlernen, das Warm-up für den nächsten Tag und der Austausch im Vordergrund. Mit einem prägnanten Impulsvortrag über unternehmerische Kreativität, Grundlagen der systematischen Ideenentwicklung und Hindernisse der Kreativität stimmte Henryk Mioskowski die Teilnehmenden auf einen intensiven nächsten Workshoptag ein.
Gemeinsam mit Andrea Lehmbeck und ihrem Team hatten wir vor dem Workshop die Suchfelder definiert. Mit diesen kreativen Leitplanken starteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in die Ideenentwicklung. In mehreren Phasen und mit verschiedenen Methoden aus der Edison-Toolbox entstanden über 70 Ideen. Die Beteiligten bewerteten die Ideen und erstellten daraus erste Konzeptansätze, die sie unterhaltsam zum Abschluss des Workshops präsentierten.
Der Workshop hat mir gut gefallen: Durch die professionelle Moderation und Begleitung durch den Workshop sind viele gute Ideen zustande gekommen und diskutiert worden. Außerdem war es eine schöne Gelegenheit, sich mit anderen SIV Mandanten zu speziellen Themen auszutauschen […].
Impressionen aus dem Workshop
Dokumentation und Visualisierung – Ideen greifbarer machen
Parallel zum Workshop visualisierte unser Schnellzeichner Sebastian Schröder die Ideen. Sarah Zajonc dokumentierte und digitalisierte alle Ideen und Konzepte und stellte sie anschließend auf der Co-Creation-Plattform mit den Grafiken von Sebastian zur Verfügung.
Warum ist die Dokumentation und Visualisierung von Ideen so wichtig?
Ideen auch in Bilder zu fassen, sehen wir zum einen als Katalysator für ihre Weiterentwicklung und zum anderen als Motivationsschub und Qualitätsbooster. Die visualisierte Idee fördert den kreativen Prozess. Deshalb legen wir Wert darauf, dass sowohl im Workshop als auch auf der digitalen Ideenplattform alle Ideen zugleich lesbar und verständlich verschriftet sind als auch grafisch dargestellt werden. Die Dokumentation jeder Idee ermöglicht zum einen – auch für Außenstehende oder abwesende Kollegen, Partner und Kunden – die Bewertung nach Kriterien und zum zweiten bildet sie den Grundstein für die Konzeptentwicklung.
Kollaborative Ideenentwicklung – Live oder virtuell?
Dieses Projekt startete mit einer Live-Veranstaltung vor Ort. Die SIV.AG und ihre Stammkunden aus dem B2B-Bereich kennen sich in der Regel über viele Jahre und arbeiten eng zusammen. Alternativ, und das lohnt sich insbesondere bei Endverbrauchern bzw. Privatkunden oder einem sehr großen und weit verteilten Kundenkreis, können Sie Co-Creation-Projekte direkt auf der Kollaborationsplattform ins Leben rufen.
Vorteile von Co-Creation und Tipps für den Erfolg
Kollaborative Ideenentwicklung in der analogen und virtuellen Welt zusammenzubringen, vereint die Vorteile beider Welten.
1. Direktes Feedback
In direktem Kontakt und Austausch können in einem begrenzten Zeitraum viele Ideen entstehen und auf der Plattform dokumentiert werden. Die Teilnehmer geben sich gegenseitig sofort Feedback, was direkt in die Optimierung einfließt.
2. Motivierende Moderation und stimulierende Methoden
Eines der Erfolgsgeheimnisse bei kollaborativen Projekten, um die beteiligten Teams immer wieder zu motivieren und in der Kreativität zu stimulieren, ist der Einsatz eines oder mehrerer Moderatoren und die Verwendung von geeigneten Kreativitätstechniken. Der Moderator im Workshop erklärt die Methodik, beantwortet Fragen und unterstützt die Teams.
Parallel können – räumlich unabhängig – externe Teilnehmer wie Kunden, Partner, Experten oder Kollegen aus anderen Standorten und Ländern zugeschaltet werden und die Ideen online auf der Co-Creation-Plattform kommentieren, bewerten und weiterentwickeln. Hier kommen Online-Moderatoren zum Einsatz, die ebenfalls über digitale Tools Kreativmethoden vorstellen, Rückfragen beantworten und die User im kreativen Prozess coachen.
3. Räumlich unabhängig und Kosten sparend – höhere Teilnehmerquote
Die dezentrale Nutzung spart also auch (Reise-)Kosten und erhöht die Teilnahmebereitschaft: Es müssen nicht alle Teilnehmer anreisen und vor Ort sein. Auch Kollegen oder Experten mit wenig Zeitbudget können sich von überall auf der Welt an der Ideation beteiligen.
4. Zeitlich flexibel – auch für Ideen „zwischendurch“
Damit sind wir bei einem weiteren Vorteil der digitalen Ideenentwicklung: die zeitliche Unabhängigkeit. Manche Ideen fallen uns erst später nach dem Workshop ein oder beim Haare föhnen, beim Einkaufen oder oder… Die Ideation-Plattform hat 24 Stunden am Tag Bereitschaft, ist also flexibler als ein festgesetzter Zeitraum für einen Workshoptermin und damit nicht abhängig von kreativen Eingebungen unter Druck. Zeitzonen, pralle Terminkalender und feste Arbeitszeiten stehen neuen Ideen ebenfalls nicht im Weg und sind keine gültige Ausrede mehr.
5. Kunden beteiligen sich an der Optimierung bestehender Produkte und der Entwicklung neuer Produktideen
Bei der Vorbereitung des Projektes zeichnete sich schnell ab, dass das SIV.AG-Team unbedingt die Kunden direkt an der Ideenentwicklung beteiligen möchte. Kunden in den Produktentwicklungsprozess einzubinden ist nichts neues, sondern die ursprüngliche Form von Co-Creation. Der Begriff wurde in den vergangenen Jahren ausgeweitet auf jegliche schöpferische Zusammenarbeit in Wirtschaft, Forschung, Lehre und in sozialen Bewegungen.
Warum sollten Unternehmen unbedingt ihre Kunden bei der Produktentwicklung einbinden?
Produkte aus der Perspektive des Anwenders zu sehen, ist einer der wichtigsten Vorteile. Kundenbedürfnisse, insbesondere versteckte, werden ohne aufwendige und langfristige Marketinganalysen schnell offenbar. Das Unternehmen kann sofort Rückfragen stellen und der Kunde kann sich direkt einbringen, um Produkte kundennäher zu entwickeln. Damit steigt bei den Beteiligten die Motivation: „Ich kann mich einbringen. Meine Erfahrungen und Meinung sind dem Unternehmen wichtig.“ Die Identifikation mit dem Produkt wird größer und damit auch die Kundenbindung.
Verschiedene Perspektiven in den kreativen Prozess einbinden
Interdisziplinäre Gruppen bringen verschiedene Sichtweisen, Herangehensweisen und Denkweisen ein. Nicht nur Kunden geben wichtigen Input für die Lösung von Problemen. Informationen von Kollegen aus anderen Abteilungen, Erfahrungen von Anwendern, Fachwissen von Experten und Hintergrundwissen von Lieferanten und Partnern schaffen ein weites Spektrum an Ansatzpunkten und Lösungsmöglichkeiten.
Kollaboration macht Ideen besser
Damit Ideen weiter wachsen können, variiert, kombiniert, bewertet und optimiert, braucht es Kollaboration. Je mehr Perspektiven Sie einbinden, desto erfolgreicher und zielgenauer werden Ihre Ideen und später die Konzepte und Produkte. Auf einer digitalen, zeitlich, räumlich und technisch unabhängigen Plattform haben Sie die Möglichkeit, kreative Köpfe aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzubringen. Die Kombination aus Ideenworkshop und Ideation-Plattform verknüpft die analoge und digitale Innovationswelt und damit auch die Vorteile aus beiden Formaten.
Tipps zum Weiterlesen
- Open Innovation Plattform: Von der Workshop-Dokumentation bis zur umfangreichen Online-Ideation-Kampagne - Kollaboration, Partizipation, Marketinginstrument
- Webinar Open Innovation Plattform - Nutzen, Einsatz, Mehrwert - Lernen Sie in 60 min alles Wichtige über Open Innovation Plattformen und digitale Co-Creation - Online im Shop buchbar.
- InnoCamp® kurz erklärt (mit Videobeitrag): Der Innovationsworkshop von innoXperts® - Ideen und Konzepte systematisch entwickeln
- Das Edison-Prinzip®:Unsere Methodik für die Ideenentwicklung: Wir setzen die Kreativitätstechniken in Ideation-Workshops und in Online-Ideenkampagnen gleichermaßen ein. Die Edison-Toolbox ist die Basis unserer kreativen Arbeit.