New Work ist definitiv kein Ort, an dem nur Tischkicker gespielt wird, gehört aber irgendwie trotzdem dazu. Laut dem zukunftsInstitut sind Megatrends Tiefenströmungen des Wandels, die jeden betreffen, vielfältig, komplex und vernetzt sind und dabei langsam, grundlegend und langfristig wirken. Und die Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH prognostiziert, dass in den nächsten 15 Jahren der aktuelle Dreiklang aus Globalisierung, Liberalisierung und Digitalisierung unsere Gesellschaft substantiell verändern wird und dass das Ich (jede Person, jedes Unternehmen) durch grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten herausgefordert wird, sich neu auszurichten.
Das klingt fast wie aus einem Hitchcock Thriller – sehr spannend, aufregend und auch etwas beängstigend. Vor allem wirft es unzählige Fragen auf und das nicht nur im privaten Umfeld. Bezogen auf den Megatrend New Work stellt sich die Frage, ob Unternehmen die Hoffnungen und Befürchtungen ihrer Mitarbeiter kennen? Gibt es Zukunftsszenarien für neue Arbeitsfelder und deren Bedürfnisse?
Was bleibt von solchen Schlagwörtern wie Work-Life-Balance übrig, wenn sich flexible Arbeitszeiten mehr und mehr durchsetzen, 9 to 5 nur noch eine Phrase ist, sich Arbeitszeit und Privatleben immer mehr vermischen und dezentrale Arbeitsformen benötigt werden?
Auslöser des Megatrends New Work
Wer ist eigentlich „Schuld“ an diesem Umbruch? Nein, Frithjof Bergmann ist zwar der Namensgeber von New Work und er hatte eine alternative Arbeitsform entwickelt, aber Schuld daran ist er nicht.
Wie wir ja wissen, kommt so eine Umwälzung nicht über Nacht. Im Gegenteil, sie schleicht sich langsam von hinten ran und auf einmal müssen wir alle damit fertig werden. Mit dem Aufweichen der Ostblockstaaten und dem wirtschaftlichen Erwachen boomender Schwellenländer ist die Globalisierung erst so richtig in Fahrt gekommen. Die vielen Internetkonzerne, die durch disruptive Digitalisierung rigoros alle Geschäftsmodelle, wie sie bis dahin funktionierten, über den Haufen warfen, sind die größten Treiber. Das hat übrigens zur Folge, dass ca. 80 % aller Beschäftigten weltweit bereits auf Internet und Telekommunikation angewiesen sind. Also schuldig im Sinne der Anklage: Globalisierung und die digitale Transformation.
Anforderungen an Professionals
Wir haben uns das alles gewünscht und nun suchen wir händeringend nach Lösungen, um dem permanenten Kostendruck und der Mündigkeit (Freiheit und Selbstbestimmtheit) heutiger Arbeitnehmer gerecht werden zu können. Hinzu kommt, dass sich inhaltliche Anforderungen an heutige Arbeitnehmer drastisch wandeln. Fachlich top ist schon immer eine Voraussetzung gewesen. Neu ist die Kompetenz, die richtige Frage an der richtigen Stelle zu stellen, um kreative Lösungsansätze finden zu können. Ja, die Kreativität eines Einzelnen rückt unaufhaltsam in den Vordergrund und das Bitteschön mit Empathie und ganzheitlichem Denken. Also eine Mischung aus Kunst und BWL-Absolvent und aufopferungsvollem Engagement im sozialem Bereich.
Kollaborative Zusammenarbeit
Aber nicht nur die Art und Weise der Arbeitnehmer ändert sich, sondern auch das WO. Und wie so oft sind auch hier Startups und Freelancer ganz weit vorn, wenn es um neue Formen der Zusammenarbeit geht. Denn für diese Berufsgruppe ist das Gen Kreativität kein Buzzword. Kreativität sprudelt bekannterweise nicht in herkömmlichen Bürotürmen. Ein Grund, warum die Startup-Kultur unaufhaltsam wächst und mit Vorliebe Großraumbüros in Co-Working Spaces, alten Industriehallen und Lofts bevorzugt. Also produktives Arbeiten in einer kreativen Atmosphäre. Denn es geht nicht nur um eine räumliche, sondern auch um eine geistige Zusammenarbeit.
Eine weitere Form, die das Arbeitsmodell New Work fördert, ist das Prinzip von Open Innovation. Damit haben vor allem Konzerne schon länger gearbeitet. Aber durch die oben genannten Komponenten erhält diese Arbeitsform eine neue Dimension. Die Ausprägungen können dabei sehr unterschiedlicher Natur sein: Von B2C zu B2B über Produktentwicklung bis zu Wettbewerbskampagnen, wie z.B. den öffentlichen Innovationswettbewerb zum Thema Solar für die Mainova AG.
Zum Projektsteckbrief Solarwettbewerb der Mainova AG.
Fazit
Sicherlich ist New Work eine Idealvorstellung für selbstbestimmtes Arbeiten. Dennoch rücken weitere Formen bzw. Personenkreise in den Vordergrund: Home-Office, digitale Nomaden, Cloud-Worker und Genration Y. Sie alle sind Grund für einen Paradigmenwechsel in der Mitarbeiterführung. Denn sie haben eine andere Vorstellung von Arbeit und Führung und hinterfragen immer mehr die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit.
Innovationskultur – Voraussetzung und Fundament für New Work
Da es auch in diesem Fall keine Standardlösung gibt, bleibt für jedes Unternehmen die Frage, wie zukünftig zusammen gearbeitet werden soll. Unternehmenskultur muss sich öffnen, um Innovationskultur werden zu können.
PS: New Work ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Damit es ein Erfolg wird, sollte dieser Prozess von Expert*innen geplant und moderiert werden.
Bleiben Sie neugierig und innovativ!
Ihr innoXperts-Team
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