Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass ein Doktor auf jeden Fall ein Wissensarbeiter ist. Umgekehrt ist ein Wissensarbeiter noch lange kein Doktor.
Wer macht eigentlich was?
Die Geschichte des Doktors ist über 900 Jahre alt und die des Wissensarbeiters wurde erstmalig 1959 erwähnt. Ihre Bedeutung wurde im Laufe der Zeit angepasst. Fakt ist, dass dem Doktoranden die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten bescheinigt wird.
Den Doktortitel erlangt der Kandidat durch eine Promotion. Promotion bedeutet wissenschaftliches Arbeiten und das wiederum beschreibt ein „methodisch-systematisches Vorgehen, bei dem die Ergebnisse der Arbeit für jeden objektiv nachvollziehbar oder wiederholbar sind“ (Quelle: Wikipedia).
Laut Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) denken Wissensarbeiter „über neuartige und strategische Fragestellungen nach, analysieren und diagnostizieren komplexe Sachverhalte und Herausforderungen. Sie suchen und spüren relevante Informationen auf, um diese kreativ bei der Lösung aktueller oder neuartiger Fragestellungen von Kunden zu verarbeiten.“
Führen alle (Doktor-)Wege nach Rom?
So ein Doktortitel hat schon was. Es wurde und wird für Verknappung gesorgt und somit zieht der akademische Titel auch Menschen an, die den Titel wollen, aber den inhaltlichen Anforderungen nicht gerecht werden. Es entstanden Geschäftsmodelle für eine leicht anrüchige Plagiatwirtschaft, die erfolgreich Doktortitel verkauft.
Schließlich ermöglicht der Doktortitel vor dem Namen immer noch den Zugang zum Job der Begierde oder verhilft zum Karrieresprung.
Mit derlei möglicherweise unberechtigten Vorwürfen haben Wissensarbeiter*innen nicht zu kämpfen, da es gar keinen Titel bzw. auch keine geschützte Berufsbezeichnung gibt. Wissensarbeiter*in kann prinzipiell jede/r werden, der sich den Anforderungen geistig gewachsen oder sich dazu berufen fühlt.
In der Wirtschaft werden Wissensarbeiter*innen sowohl gebraucht als auch gesucht. Doch, was sie tun und wie sie es tun ist in keiner Weise reguliert oder etabliert. Da man sich nicht auf eine einzelne Berufsbezeichnung für die Kombination gesuchter Kompetenzen einigen kann, entstehen eben viele neue.
Wissensarbeiter*innen als Lebenslange Lerner*innen
Insbesondere Unternehmen, die mit IT-Technologie zu tun haben oder im Internet präsent sind, benötigen Mitarbeiter*innen, die zumindest offen für das Konzept „Lebenslanges Lernen“ sind. Neue Technologien erfordern die Fähigkeit sich jederzeit und mitunter sehr plötzlich sich in neue Software, Produkte und Workflows einzuarbeiten. Klare Abgrenzungen zwischen bestimmten Berufsbezeichnungen und Tätigkeiten lösen sich in Luft auf. Branchen verschwinden, neue entstehen. Wer da mithalten möchte, muss mental flexibel sein und sich das dazugehörige Wissen meist selbst aneignen.
Fazit
In einer wissensbasierten Wirtschaft benötigen wir Wissensarbeiter und Doktoren gleichermaßen. Für gelungene Lösungen empfiehlt sich stets die Kooperation.
Bleiben Sie neugierig und innovativ!
Ihr innoXperts-Team
Bildquelle: Pixabay
Anregungen, Meinungen, Gedankenaustausch? Schreiben Sie uns ganz einfach eine E-Mail an kontakt@innoxperts.com. Danke 🙂