Dem können wir nur zustimmen – good ideas start with coffee. Aber jetzt geht es nicht um Kaffee sondern um unsere Methode zur Ideengenerierung. Denn im Zusammenhang mit unseren Innovations-Workshops, Trainings, Seminaren und Keynotes taucht immer wieder das Edison-Prinzip® auf.
Unsere Kunden, ausgebildeten Ideentrainer*innen oder Leser*innen des Buches Genial ist kein Zufall kennen es bereits. Für alle Interessierten hier eine Zusammenfassung:
Die Funktionsweise des Edison-Prinzips®
Thomas Alva Edison“ überliess nichts dem Zufall: Alle Ideen und 1.093 angemeldeten Patente entwickelte der Erfinder mit System. Er folgte einem strukturierten Ansatz der Ideenentwicklung, der auf der immer gleichen Systematik basierte – sechs aufeinander aufbauende Schritte.
Das Edison-Prinzip® kombiniert somit kreatives und strategisches Denken. Die dahinterstehende Methode ist die Grundlage unserer eigenen Arbeit. Sie wurde bereits in über 200 Prozessen und Workshops eingesetzt sowie weiterentwickelt und in namhaften deutschen Konzernen als Methodik zur Ideenentwicklung verankert.
Dabei ist es das Ziel, Innovationsvorhaben mithilfe kreativer Techniken besser zu erreichen, neue Denkwege für Unternehmen, Abteilungen und Teams zu entwickeln, um strukturiert an die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Prozesse herangehen zu können.
Die Methoden des Edison-Prinzips® lassen sich auf zwei Arten einsetzen:
- als kreative Toolbox für Lösungen spezifischer Probleme
- als strukturierter Ansatz zur Entwicklung von Ideen mit hohem Nutz- und damit Erfolgswert
Die sechs Schritte der systematischen Ideenentwicklung
1. Methode – Erkennen
Suchfelder mit dem größten Erfolgspotenzial identifizieren
In diesem ersten Schritt geht es um die Suche nach konkreten Chancenfeldern. Dabei ist es das Ziel, ungelöste Probleme zu erkennen, Schwächen bestehender Lösungen zu finden und Zukunftstrends zu entdecken. Und diese Frage sollten Sie sich dabei immer stellen: Welche Suchfelder haben das Potenzial für erfolgreiche Ideen? Am Ende wählen Sie nicht die beste Idee aus, sondern entscheiden während des Ideenentwicklungsprozesses immer wieder, welche Wege sich lohnen weiter zu verfolgen.
Einsatzbeispiel – Suche nach versteckten Kundenbedürfnissen
Relativ schnelle Erfolge erzielen Sie, wo Menschen mit Produkten, Dienstleistungen und Prozessen arbeiten. Beobachten Sie sie ganz genau und dokumentieren Sie Ihre Beobachtungen. Anschließend leiten Sie aus den identifizierten Problemen Chancenfelder ab.
2. Methode – Definieren
Problemen auf den Grund gehen, neue Fragestellungen entwickeln
Durch konkrete Fragestellungen erkunden Sie das Suchfeld, um die gewohnten Denkpfade zu verlassen. Dadurch entsteht in diesem Schritt die fundierte Grundlage für die Ideensuche. So lernen Sie neue Lösungswege zu gehen und schaffen damit umfangreiche Möglichkeiten für die Lösungsfindung.
Einsatzbeispiel – Aufbrechen von Denkblockaden und eingefahrenen Ideenfindungsprozessen
Sehr gut funktioniert das, wenn Sie das Problem notieren und verschiedene Rollen definieren, die vom Problem möglichst weit weg sind. Überlegen Sie, wie jemand das Problem bzw. Chancenfeld anders beschreiben würde als Sie. Formulieren Sie aus dieser Perspektive heraus eine Suchfrage.
3. Methode – Inspirieren
Über den Tellerrand blicken
Im diesem dritten Schritt werden Sie zum Ideenschwamm: Saugen Sie überall Ideen auf, die Ihnen weiterhelfen können. Das Wichtigste bei der Suche nach Inspirationen ist der Wechsel von der konkreten auf die abstrakte Ebene. Damit brechen Sie aus dem eigenen Denkumfeld aus und beginnen die Inspirationsrecherche in anderen Bereichen: Denn clevere Lösungen, Analogien und Denkansätze aus anderen Branchen regen die Gehirnzellen an.
Einsatzbeispiel – Kreativworkshops oder -meetings durch eine ungewöhnliche Technik auflockern
Gehen Sie nun auf die Suche nach beliebigen Bildern und Begriffen. Verbinden Sie die Bilder und Begriffe miteinander und/oder mit Ihrer Fragestellung. Provozieren Sie bewusst Geistesblitze und ganz entscheidend dokumentieren Sie diese auch sofort! Anschließend entwickeln Sie Ihre Geistesblitze zu ausgereiften Ideen weiter.

4. Methode – Sammeln
Geistesblitze erzeugen
Nun geht es in die Phase der Ideengenerierung – für die Meisten unter uns ist das die eigentliche Kreativphase. Bei der systematischen Ideenentwicklung ist Kreativität ein wichtiger Bestandteil im gesamten Prozess: von der Chancensuche über die Definition der Fragestellungen bis hin zum Optimieren der Konzepte und der Nutzenmaximierung. War bisher die Vorarbeit gut, generieren sich die Gedanken manchmal schon fast von selbst. Wichtig – entwickeln Sie neue Ideen zunächst ohne Bewertung, denn in diesem Schritt gibt es keine schlechten Ideen.
Einsatzbeispiel – Weiterentwicklung von bereits generierten Ideen, Neues entwickeln aus verschiedenen Farben, Formen, Funktionsweisen
Formulieren Sie die Ausgangsfrage sehr klar und suchen Sie zielgerichtet nach Inspirationen.
Dann packen Sie Ihre Inspirationen zusammen mit dem Problem in Ihr mentales Kaleidoskop. Jetzt drehen und bilden Sie kreative Kombinationen. Wenn Sie mehrfach den Inhalt Ihres Kaleidoskops wechseln, kombinieren Sie so verschiedene Inspirationen miteinander.
5. Methode – Optimieren
Von der Idee zum Konzept
Jetzt geht es darum, die erfolgsversprechenden Ideen herauszufiltern und zu „kneten“. Am Ende entstehen dann Konzepte, die durch permanentes kritisches Hinterfragen und ständiges Optimieren perfekt sind. Dieser Schritt ist derjenige, für den Sie am meisten Geduld und die höchste Frustrationstoleranz benötigen. Bitte nicht aufgeben!
Einsatzbeispiel – Entwicklung von Produktlinienerweiterungen
Legen Sie die Dimensionen fest, die Sie verzerren möchten. Verändern Sie nun die festgelegten Stellschrauben schrittweise in die eine oder andere Richtung. Überlegen Sie weiter, was sich dadurch für Ihre Idee ändert. Arbeiten Sie verschiedene Konzepte mit den verschieden geformten Dimensionen aus.
6. Methode – Nutzen
Umsetzungsstrategien entwickeln
Um Ihre Idee optimal zu nutzen, entwickeln Sie im sechsten Schritt weitere Ideen: Ideen, damit Ihre Idee umgesetzt werden kann. Ideen, um Ihr Umfeld von der Einzigartigkeit zu überzeugen, Ideen für die Vermarktung Ihres Konzepts. Dieser Schritt ist das, was letztlich den Unterschied zwischen einer genialen Erfindung und einer erfolgreichen Innovation ausmacht.
Einsatzbeispiel – Konzepttest durch den kritischen unvoreingenommenen Blick von außen
Jetzt wird es ernst. In diesem Schritt suchen Sie sich ausnahmsweise mal keine Fürsprecher für Ihre Idee aus. Im Gegenteil – suchen Sie sich Kritiker, die fundiert und fair (aber hart!) Ihre Idee auseinandernehmen. Wehren Sie nicht ab, sondern fragen Sie nach: Bitten Sie um Konkretisierung und eine prägnante Begründung der Kritik. Tragen Sie alle Kritikpunkte akribisch zusammen und bewerten Sie diese nach der Methode: Koloss, Kiesel oder Krümel.
Fazit
Diese Zusammenfassung gibt Ihnen wirklich nur einen kleinen Einblick unserer Methoden und soll lediglich für das Thema Ideengenerierung sensibilisieren. Deutlich ausführlicher finden Sie das Edison-Prinzip® in dem bereits erwähnten Buch „Genial ist kein Zufall“. Intensiver bzw. nachhaltiger ist es natürlich, wenn Sie in einem unserer Workshops sitzen. Learning by doing gepaart mit etwas Theorie und unterhaltsamer Moderation verkürzt Ihre Lernphase erheblich.
Bleiben Sie neugierig und innovativ!
Ihr innoXperts-Team
Bildquelle: Pixabay
Weiterführende Links:
- Genial ist kein Zufall. Das Buch zum Edison-Prinzip® bestellen.
- Die Schlüsselqualifikation Interne/r Ideentrainer*in
- Methodenkompetenz – der 2-Tage-Powerworkshop rund um das Edison-Prinzip®
- Vorträge und Keynotes mit Henryk Mioskowski – Innovationsexperte und Mitentwickler des Edison-Prinzip®s
- Zum Shop: Werkzeuge für Kreativätsworkshops und Innovation: Materialien, Bücher, Methodenkarten, die Edison-Toolbox, Webinare und mehr
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