Eigentlich benötigen Unternehmen gar kein Innovationsmanagement. Sie können Innovationen dem Zufall überlassen. Denn anders lässt es sich nicht erklären, warum nur jedem vierten Unternehmen der Übersetzungserfolg vom Trend zur Innovation gelingt. Und das, obwohl die Ausgaben dafür weiter steigen (2019 auf 175 Mrd. Euro). Anscheinend reicht es eben nicht aus, nur das Budget zu erhöhen.
Es ist ja auch kein Geheimnis mehr, dass dank Digitalisierung nicht nur das klassische Einkaufserlebnis über Bord geworfen wurde, sondern auch, dass sich die Rahmenbedingungen für jedes Unternehmen radikal geändert haben. Altes oder auch Bewährtes hilft auf Dauer nicht weiter. Das Innovationsmanagement selbst muss sich drehen. Also nicht nur, um irgendein technologisches Problem lösen zu können, sondern eher um Flexibilität und „anders denken“ in die Unternehmenshierarchien zu bekommen und an den richtigen Stellschrauben zu drehen.
Ein Vergleich
Mit der Innovation verhält es sich ähnlich wie mit unserer eigenen Gesundheit. So lange es uns gut geht, unternehmen wir selten und schon gar nicht regelmäßig etwas, um vorsorglich auch im hohen Alter fit zu sein. Im Gegenteil, meistens verübt unser Arbeits- und Lebensstil einen Raubbau an unserer Gesundheit. Und im Unternehmen sagen wir uns, solange der (Innovations-) Druck noch nicht groß genug ist, machen wir weiter wie bisher. Wird schon alles gut gehen.
Aber wenn die Umsätze anfangen, sich in unseren Excel-Charts rot zu färben, versucht man die verlorene Zeit (meistens Jahre) innerhalb eines kurzen Zeitraumes zu kompensieren. Auf gut Deutsch: Jahrelang haben wir uns die Kilos angefressen und jetzt sollen diese innerhalb weniger Wochen wieder fallen. Schön wärs…
Innovationsmanagement als Bestandteil der Unternehmenskultur
Innovation ist ein kontinuierlicher Prozess anzusehen und zu etablieren. Eine gängige und erfolgreiche Methode ist es, Innovationsaufgaben in den bestehenden Strukturen aufzuteilen, so dass sie in das Tagesgeschäft integriert werden. Im Gegensatz zu Kleinere Unternehmen können die Integration von Innovationsaufgaben zeitnah und flexibel umsetzen. Größere und große Unternehmen benötigen hierfür dafür ein professionelles Innovationsmanagement.
Eine ganz andere, nicht etablierte Möglichkeit wäre es, die Innovationsbremsen in den Unternehmensstrukturen zu lösen und in der Hierarchie eine Positionierung eines Innovationsmanagers neben dem CEO anzuordnen. Somit hätten ausgebildete Ideentrainer*innen ein richtiges „zu Hause“. Innovationsmanager*innen wiederum haben ihre eigene vertikale Führungsstruktur mit allen Rechten, Pflichten und somit die Macht, das Unternehmen für morgen fit zu machen.
Handlungsfelder des Innovationsmanagements
Die grundlegenden Aufgaben eines Innovationsmanagements bestehen darin, Kundenbedürfnisse, Trends allgemein und nicht nur technologischer Natur frühzeitig zu erkennen sowie das Scouting und das Zugänglichmachen neuer Märkte zu realisieren.
Planung und Führung
- Trends erkennen sowie deren Chancen und Risiken abschätzen
- Strategieentwicklung und Planung aller Aktivitäten
- Rollenverteilung definieren
- Raum schaffen, um Ideen finden, entwicklen und bewerten zu können
Transformationsprozess
- Entwicklung von Konzepten, Businesspläne, Prototypen, Umsetzung und Markteinführung
- Verwirklichung einer gelebten Innovationskultur
- Steuerung der Innovationsaktivitäten
- Regelung von Patenten und Schutzrechten
- Nutzung externer Innovationsquellen wie Co-Creation und Open Innovation
Fazit
Wenn wir unseren Unternehmenserfolg nicht auf dem Roulettetisch erzwingen wollen, ist der Fokus auf Innovation unerlässlich. Innovation kann nur gedeihen, wo eine Innovationskultur es zulässt. Ist das der Fall, lässt sich auch ein Innovationsmanagement mit interdisziplinär besetzten Innovationsteams etablieren. Somit entsteht Freiraum für die Entfaltung von Kreativität, systematische Ideengenerierung, digitale Produkte und mehr. Der erfolgreiche Prozess der digitalen Transformation ist dann immer noch eine Herausforderung, aber durch die Beteiligung aller Akteure machbar.
Erfolgskritisch und entscheidend ist die Bereitschaft in Zukunftsfähigkeit zu investieren.
Bleiben Sie neugierig und innovativ!
Ihr innoXperts-Team
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